Pressemitteilung - Wie definieren sich Museen im 21. Jahrhundert?

|

Abgelaufen

Wie definieren sich Museen im 21. Jahrhundert?

ICOM Deutschland übergibt Schlüsselbegriffe an den Weltverband

Berlin, 22. April 2021 Der ICOM Weltverband hat 2016 die Überarbeitung der Museumsdefinition eingeleitet. Dieser Prozess hat in der deutschen und internationalen Fachwelt eine lebhafte, teils kontroverse Diskussion über das Selbstverständnis von Museen im 21. Jahrhundert ausgelöst. Über die Neufassung der Museumsdefinition soll im zweiten Anlauf bei der Generalkonferenz 2022 in Prag entschieden werden. Dafür hat ICOM Deutschland nun 20 Schlüsselbegriffe an den Weltverband übersandt.

 

Was ist ein Museum? Die meisten haben vermutlich sofort ein Bild vor Augen. Bei der Beantwortung, was (k)ein Museum ist, wird es kompliziert. Seit den 1970er Jahren gilt die ICOM-Museumsdefinition als Standard. Sie bildet das „Rückgrat der Museen“ und liefert Orientierung für das eigene Selbstverständnis und die Selbstverpflichtung. Der Weltverband diskutiert die Museumsdefinition kontinuierlich und passt sie den aktuellen Bedürfnissen an. Mit der geplanten Überarbeitung hat sich ICOM die Aufgabe gestellt, erstmals eine den neuen Gegebenheiten entsprechende Museumsdefinition für das 21. Jahrhundert zu erarbeiten. „Die Frage nach der Definition umfasst deutlich mehr Aufgabenfelder als je zuvor: Sie dient der Sichtbarmachung und Stärkung einer globalisierten Museumsgemeinschaft, in der Aspekte der Nachhaltigkeit, des Klimawandels, der historischen Aufarbeitung in der Provenienzforschung, der Restitution und des Kolonialismus, aber auch der Gendergerechtigkeit, der diversen Gesellschaften sowie der Transformation in digitale Formate vordringlich sind“, erklärt Beate Reifenscheid, Präsidentin von ICOM-Deutschland. Neue Museumstypen und Besucher*innengruppen haben sich herausgebildet. Mit den neuen Themen sehen sich die Museen mit neuen Schwerpunkten konfrontiert – allen voran mit der Digitalität, die gerade unter Pandemiebedingungen die Museumslandschaften formt.

Auseinandersetzung als Chance
„Die Neufassung der Museumsdefinition bietet uns die Chance zu überdenken, was Museen heute eint, was sie international verbindet und was als gesellschaftlicher Konsens über alle politischen, religiösen und humanistischen Modelle hinaus verstanden wird. Gleichermaßen muss die Definition als Richtschnur für professionelles und ethisches Handeln von allen eingesetzt werden können“, betont Beate Reifenscheid. An diesem – auch von der internationalen Gemeinschaft geforderten – Anspruch entzündete sich eine weltweit lebhafte Debatte: Es folgten 2020 Resolutionen, Rücktritte und offene Briefe. ICOM Deutschland hat auf die Kontroverse mit einem demokratischen, transparenten Prozess reagiert, die Mitglieder zur aktiven Teilnahme aufgefordert und in zwei Umfragen ein umfassendes Meinungsbild erhoben. Das Desiderat – abgestimmt in einer Zoom-Mitgliederversammlung im März dieses Jahres – wurde nun an den Weltverband übergeben. Die 20 Schlüsselbegriffe dienen als nationale Grundlage für die Formulierung einer neuen internationalen Museumsdefinition, die im August 2022 in Prag verabschiedet werden soll. „Für ICOM Deutschland ist die Debatte damit aber nicht beendet“, betont Beate Reifenscheid. „Im Zuge der Diskussion um die Museumsdefinition hat sich ein großes Bedürfnis unserer Mitglieder gezeigt, sich mit dem Wertewandel, den sich ändernden Vorstellungen und Zukunftsentwürfen von Museen auseinandersetzen. Diesen Diskurs werden wir mit großer Offenheit aktiv und vielschichtig führen.“

ICOM Deutschland und die neue Museumsdefinition: Chronologie und Hintergrundinformationen

Medienkontakt
Claudia Berg im Auftrag von ICOM Deutschland e.V.
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Tel.: 0158-7199196

Pressemitteilung (PDF)

Das könnte Ihnen auch gefallen

Kontakt

ICOM Deutschland e.V.
Geschäftsstelle
In der Halde 1
14195 Berlin

Tel.: +49 30 69504525
Fax: +49 30 69504526
Email: icom@icom-deutschland.de

Mitgliedschaft
Email: mitgliedschaft@icom-deutschland.de
Tel.: +49 30 69504525
Telefonische Sprechzeiten: Montag-Donnerstag 10:00-13:00 Uhr

ICOM Deutschland Newsletter


Unser Newsletter informiert regelmäßig über Neuigkeiten rund um das Thema Kultur, Veröffentlichungen und Veranstaltungen. Ihre hier eingegebenen Daten werden lediglich zur Personalisierung des ICOM Deutschland Newsletters verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können sich jederzeit aus dem Newsletter heraus abmelden oder Ihre Einwilligung jederzeit per E-Mail an icom@icom-deutschland.de widerrufen. Weitere Informationen zum Thema Datenschutz erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Ihre Daten werden nach Beendigung des Newsletter-Empfangs innerhalb von 3 Monaten gelöscht, sofern der Löschung keine gesetzlichen Aufbewahrungspflichten entgegenstehen. Durch Absenden der von Ihnen eingegebenen Daten willigen Sie in den Newsletter-Empfang ein und bestätigen Sie die Datenschutzerklärung.

Bitte helfen Sie uns Spam zu vermeiden, und lösen Sie diese kleine Aufgabe!

captcha

* Pflichtfelder

Information

×
Image

ICOM Deutschland e. V.

ÜBER UNS

AKTUELLES

MITGLIEDSCHAFT

Gefördert von:

Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien LogoKULDIG LOGO

 

Gefördert von:

Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Logo 

KULDIG LOGO

 

© 2022 ICOM Deutschland e. V.

  •  
Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.