Die dritte globale ICOM-Umfrage, die vom 15. April bis 29. Mai 2021 durchgeführt wurde, untersuchte ein Szenario, das zwar noch immer eine Krise abbildet, aber auch zunehmend als „die neue Normalität“ bezeichnet werden kann.

Wie bei der zweiten Umfrage hat ICOM die meisten Abschnitte unverändert belassen, um die wichtigsten Trends der Krise und ihre Wahrnehmung durch die Museumsfachleute zu beurteilen. Weitere Fragen beschäftigten sich mit möglichen Zukunftsszenarien und wie sich Museen auf einen Neuanfang vorbereiten.

Da es sich um den dritten Bericht handelt, hat ICOM beschlossen, die Trends der Antworten im Zeitverlauf darzustellen, anstatt der Konzentration auf regionale Vergleiche, um zu zeigen, wie sich die Situation in den letzten 18 Monaten entwickelt hat. Aus diesem Grund stellen die Zahlen aggregierte Ergebnisse dar und sollen mit Vorsicht interpretiert werden, unter Berücksichtigung der großen Unterschiede zwischen den Museen auf der ganzen Welt.

Vollständiger Bericht (pdf)

Ein Jahr nach der ersten Umfrage zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Museen und Museumsfachleute sind die langfristigen Folgen für den Sektor noch ungewiss.

Um weitere Informationen darüber zu erhalten, wie sich der anhaltende COVID-19-Ausbruch auf den Museumssektor auswirkt und ihn kurz- und langfristig beeinflusst, hat ICOM International am 15. April eine dritte globale Umfrage gestartet.

Ihre Hilfe ist wichtig, um die Umfrage zu verbreiten, eine hohe Teilnahmequote sicherzustellen und zuverlässige Ergebnisse zu erzielen.

Der Fragebogen ist in Englisch, Französisch und Spanisch verfügbar und bleibt bis zum 15. Mai 2021 geöffnet.

Wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie ihn ausfüllen und teilen könnten.

Danke im Voraus.

UMFRAGE

Nach Angaben der UNESCO ist der gesamte Kultursektor stark von der Pandemie betroffen, insbesondere die Museen.

Auf der Grundlage von Daten aus 104.000 Museen, die von 87 Mitgliedstaaten zur Verfügung gestellt wurden, hat die UNESCO angesichts von COVID-19 ein neues Update zu ihrem Bericht aus dem letzten Jahr veröffentlicht: Museums around the world in the face of COVID-19.

Der neu veröffentlichte Bericht schätzt, dass im Jahr 2020 fast 90 Prozent der Museen durchschnittlich 155 Tage lang geschlossen waren und seit Anfang 2021 viele aufgrund der steigenden Infektionsraten ihre Türen wieder schließen mussten. Dies hat zu einem durchschnittlichen Rückgang der Besucherzahlen um 70 Prozent und zu einem Umsatzrückgang von 40 bis 60 Prozent im Vergleich zu 2019 geführt.

"Der Platz, den wir in der Pandemie-Wiederherstellungspolitik für Museen reservieren, sagt viel über die gesellschaftlichen Werte aus, die wir wahren möchten “, erinnerte Audrey Azoulay (UNESCO Generaldirektorin).

Darüber hinaus unterstreichen die Autoren die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit zwischen Museen auf internationaler Ebene und von Behörden, um finanzielle Unterstützung während der Pandemie zu leisten und die Kulturen in Zukunft zu stärken und die Institutionen widerstandsfähiger zu machen.

Bericht Mai 2020

Bericht April 2021

Der ICOM Follow-up-Bericht über die Auswirkungen der anhaltenden #COVID19-Pandemie auf den Museumssektor ist online!

Diese Umfrage analysiert fast 900 Antworten von Museen und Museumsexpert*innen auf fünf Kontinenten, die zwischen dem 7. September und dem 18. Oktober 2020 gesammelt wurden.

Wir fordern die Politik und die Entscheidungsträger erneut auf, dringend Hilfsgelder bereitzustellen, um Museen und ihre Fachkräfte zu unterstützen, damit sie die Krise überleben und ihre wichtige Mission im öffentlichen Dienst fortsetzen können.“

Follow-up-Bericht (pdf)

Wir haben die wohlgesetzten Worte von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier noch in unseren Ohren, als er betonte, dass Museen als "Zonen des freien Austausches“ zur Daseinsvorsorge der Gesellschaft gehören.

Bedingt durch die Pandemie waren die Museen gezwungen, für viele Wochen in den Lockdown zu gehen und die Pforten zu schließen. Besucher mussten fernbleiben, gesellschaftlicher interkultureller Austausch fand nicht mehr statt, Ausstellungen mussten aufgegeben, verschoben oder abgesagt werden, künstlerische Engagements wurden aufgekündigt, Budgets heruntergefahren, eingefroren, oder wurden für das nächste Jahr bereits gekürzt.  Der gesamte Kultursektor stand still und hat in weiten Bereichen verloren…

Für wenige Wochen kehrte Leben zurück in die Museen, die weitgehend wieder geöffnet werden durften, nachdem sie Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln akribisch umgesetzt haben. Die Limitierungen von Besuchern wurden klaglos hingenommen, wenngleich bei vielen Institutionen die Angst umhergeht, weil die Einnahmen dadurch fehlen werden.

Führungen, Workshops, Veranstaltungen mit Besucher*innen etc. wurden bis zum erlaubten Maß reduziert und dennoch viele Programme umgesetzt sowie die Motivation der Mitarbeiter*innen beibehalten. Trotz Befolgung aller Auflagen und Einschränkung zahlreicher Veranstaltungen haben die Museen ihre Aufgabe gut gemeistert und somit wirtschaftliche Einbußen noch abgefedert.

Hotspots sind unserer Kenntnis nach hier nicht entstanden. Vor allem aber waren Museen für die Menschen da: im wahrsten Sinne eben „offen“ – für die Begegnung mit der Kunst und Kultur, für zumindest reduziert ermöglichte Gespräche sowie lebendigen Austausch. Museen haben die Kommunikation und ihren Bildungsauftrag aufrechterhalten.

Der erneute Lockdown trifft diese unerwartet, hart und ungerechtfertigt.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt und die Freiheit der Kultur sind nun auf breiter Front in Frage gestellt. Wir empfinden die Schließung der Museen und anderer Kultureinrichtungen als das falsche Signal in einer krisengebeutelten Zeit. Sie stellt den Wert der Kultur und Kunst in Frage und schafft zur Covid-19-Krise auch eine Kulturkrise. Wieviel ist uns die Kultur wirklich wert?

Bleibt sie Daseinsvorsorge? Wollen wir sie immer noch als „Zone des freien Gedankenaustauschs? Oder wird das gerade durch „Sachargumente“ ausgehebelt?

Die Menschen in Deutschland und mit ihnen die Museumsfachleute sind zutiefst verunsichert. Die Perspektiven fehlen und selbst die minimalste Planungssicherheit für die nächsten 12 Monate. Es geht nun nicht nur um eine finanzielle Absicherung, sondern auch um die emotionale Unterstützung der Kulturschaffenden sowie des gesellschaftlichen Engagements. Es geht um die Wertigkeit der Kultur in unserer Gesellschaft.

Wir fordern die aktive Beteiligung an der Justierung der Maßnahmen angesichts der vielzähligen Möglichkeiten zur Eindämmung der Pandemie. Gerade jetzt ist gesellschaftlicher Dialog, ist die Freiheit der Kunst, Theater, Orchester und Kinos notwendiger denn je. Sie ist der einzige Sektor unserer Gesellschaft, der emotionale Kraft entfaltet und Freiräume des Denkens ermöglicht. Mit seiner kreativen Kraft trägt er dazu bei, gesellschaftlich und künstlerisch die Krise durchzustehen und zu meistern. Die Verantwortung für das Heute und Morgen fordert von uns, die Kultur auch als Kultur unseres gesellschaftlichen Miteinanders und des Wissensdiskurses zu begreifen. Das kann und darf man nicht verschließen.

Ihre Beate Reifenscheid

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