ICOM Statement zum Smithsonian Museum – Initiiert von ICOM Österreich unterzeichnet von ICOM Deutschland und ICOM Schweiz

Veröffentlicht: 8. September 2025
Smithsonian Institution Building, "The Castle" North Entry Arch


Die Unabhängigkeit von Museen ist unverhandelbar – politische Eingriffe gefährden ihre Glaubwürdigkeit überall auf der Welt. Vor diesem Hintergrund bringen die drei Nationalkomitees ICOM Österreich, ICOM Deutschland und ICOM Schweiz ihre tiefe Besorgnis über die an die Smithsonian Institution herangetragenen politischen Forderungen zum Ausdruck.

Gefordert wird unter anderem die kurzfristige Überprüfung aktueller und künftiger Ausstellungen, Ausstellungstexte, Websites, Bildungsmaterialien sowie digitaler Inhalte durch politisch beauftragte Personen. Zudem werden Eingriffe in wissenschaftliche und kuratorische Arbeit angekündigt. Dies beschränkt die Meinungs- und Forschungsfreiheit des Smithsonian und behindert seine Kernaufgaben erheblich.

Solche Maßnahmen stellen nicht nur die Glaubwürdigkeit einzelner Institutionen infrage, sondern gefährden auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in Museen als unabhängige Orte von Forschung, Bildung und kulturellem Austausch. Politische Einflussnahme auf Museen ist unvereinbar mit deren Mission – nicht nur in den USA, sondern weltweit.

Die drei Komitees solidarisieren sich daher mit den Kolleg:innen am Smithsonian und unterstreichen, Museen müssen frei von politischer Instrumentalisierung arbeiten können, um ihrer Verantwortung gegenüber Gesellschaft, Wissenschaft und Kultur gerecht zu werden.

Wir rufen alle Entscheidungsträger:innen dazu auf, die Unabhängigkeit von Museen zu achten und zu unterstützen. Nur so können Museen ihrer Rolle gerecht werden: als Orte kritischer Reflexion, vielfältiger Perspektiven und offener Debatten, die für demokratische Gesellschaften unverzichtbar sind.

Mag. Dr. Johanna Schwanberg, Präsidentin ICOM Österreich
Dr. Felicia Sternfeld, Präsidentin ICOM Deutschland
lic. phil. / MAS Jacqueline Strauss, Präsidentin ICOM Schweiz

Sowie die Mitglieder der Vorstände von ICOM Österreich, ICOM Deutschland, ICOM Schweiz

ICOM Statement addressing the current situation of the Smithsonian Institution
Initiated by ICOM Austria supported by ICOM Germany and ICOM Switzerland

The independence of museums is non-negotiable – political interference threatens their credibility everywhere in the world. Against this backdrop, ICOM Austria expresses its deep concern about the political demands made to the Smithsonian Institution.

Among other things, they call for the prompt review of current and future exhibitions, exhibition texts, websites, educational materials, and digital content by politically appointed individuals. Furthermore, interventions in scientific and curatorial work have been announced. This restricts the Smithsonian’s freedom of expression and research and significantly hinders its core mission.

Such measures not only call into question the credibility of individual institutions but also jeopardize public trust in museums as independent places of research, education, and cultural exchange. Political influence on museums is incompatible with their mission – not only in the United States, but worldwide.

The three committees therefore express their solidarity with its colleagues at the Smithsonian and emphasize that museums must be able to operate free from political instrumentalization in order to fulfill their responsibility to society, science, and culture.

We call on all decision-makers to respect and support the independence of museums. Only in this way can museums fulfill their role: as places of critical reflection, diverse perspectives, and open debate, which are essential for democratic societies.

Mag. Dr. Johanna Schwanberg, Chair ICOM Austria
Dr. Felicia Sternfeld, Chair ICOM Gemany
Dr. Jacqueline Strauss, Chair ICOM Switzerland

Supported by the members of the boards of ICOM Austria, ICOM Germany, ICOM Switzerland

Foto: The Smithsonian Institution https://www.si.edu/newsdesk/factsheets/facts-about-smithsonian-instituti…

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