Museen sind seit jeher Bewahrer von Kultur und Geschichte, aber wie tief greift die politische Dimension ihrer Arbeit? Unter dem Titel „Wie politisch ist Museumsarbeit?“ widmet sich das Symposium an zwei Tagen zwei großen Schwerpunktthemen: Dem Blick auf das Programm und dem Blick auf die Strukturen von Museen.
Am ersten Tag der Konferenz liegt der Fokus auf der nach außen gerichteten politischen Dimension der Museumsarbeit. Wie nehmen Museen an gesellschaftlichen Debatten teil? Welche Rolle spielen sie in einer gesellschaftspolitischen Meinungsbildung?
Museen sind Mikrokosmen, in denen täglich politische und ethische Entscheidungen getroffen werden. Der zweite Tag widmet sich daher internen Strukturen: Wie beeinflussen politische Diskurse die Arbeitsweisen von und in Museen? Wie können Museen ihre internen Strukturen verbessern und so das gesellschaftliche Bild beeinflussen?
Einblicke in Projekte von Museen im DACH-Raum sollen zeigen, wie Museen Diversität in ihren Teams und Ausstellungen selbstverständlich leben können und Gemeinschaften als aktive Mitgestaltende einbeziehen. Das Symposium soll die Selbstreflexion von Museen fördern und Mechanismen aufzeigen, wie sie eine Kultur des Wandels und der Innovation schaffen können.
Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Fabian Müller, Erster Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen
11:30
Programmatik als Leitlinie. Wie politisch darf es sein? Wie politisch muss es sein? I Foyer I Live-Stream* I in englischer Sprache
Das Eröffnungspanel möchte den großen Rahmen eröffnen und beschäftigt sich mit der programmatischen Dimension musealer Arbeit: Wie positionieren sich Kulturinstitutionen mit ihren Programmen politisch? Und was heißt das genau; politisch? Welche Motivation steckt hinter dezidiert „politischen Programmen“ und welche Wirksamkeit entfalten sie? Wie beeinflussen Wechselwirkungen mit einem „Außen“ diese Selbstverortungsprozesse?
Moderation: Prof. Dr. Joachim Baur, Professor Technische Universität Dortmund/freier Kurator Die Exponauten, Berlin
13:00
Mittagspause
14:00
Utopien gesucht: How to become a „Brave-Place-Museum“? I Foyer I Live-Stream*
Sich verändernde Gesellschaften benötigen sich verändernde Museen. Daher fragen wir im zweiten Panel: Wie kann eine mutige gesellschaftspolitische Positionierung von Museen gelingen? Wie können Museen Brücken bauen und Verständigung schaffen? Wie gehen wir mit einer Verengung von Diskursen um, mit scheinbar festgefahrenen Polaritäten? Wie können wir (wieder) lernen, Differenzen auszuhalten und uns nicht in Polaritäten zu versteifen? Welche Methodiken eignen sich für die Vermittlung des „Dazwischen“? Wie gehen wir mit sowohl Vorwürfen als auch Forderungen nach „Canceln“ um? Und: Welche Unterstützung erwarten wir von der Politik?
Moderation: Dr. Claudia Emmert, Direktorin Zeppelin Museum Friedrichshafen
*Die Panelsessions werden live via Zoom von ICOM Deutschland übertragen. Der Live-Stream wird von Dominik Busch, Digitalkurator Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, betreut.
Empfang der Stadt Friedrichshafen, Zeppelin Museum Friedrichshafen
Nur mit Einladung.
Freitag, 24. Mai 2024
Arbeit(en) im Museum
9:00
Registrierung und Empfang mit Kaffee und Brezeln
09:30
Strukturen. Wie arbeiten wir in unseren Museen? I Foyer I Live-Stream*
Im ersten Panel des zweiten Tages wird der Fokus direkt auf die Arbeitspraktiken innerhalb der Museen gerichtet. Hier geht es um die inneren Mechanismen, die den Betrieb antreiben: Agiles Arbeiten, Projekt- und Prozessmanagement, SCRUM, Design-Thinking – wie arbeiten Museen heute als Kulturinstitutionen? Wie zufrieden sind die Mitarbeiter*innen? Welche Hierarchien bestehen, wie fair sind aktuelle Organisationsstrukturen – und wie divers ist die Belegschaft? Welche Instanzen, Tools und Initiativen sind vorhanden, um Prozesse zu dokumentieren, zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern?
Präsentation: Mitarbeitendenzufriedenheitim Museum – ICOM Deutschland Studie 2024 Matthias Burzinski, Geschäftsführer, destinetCHANGE Caroline Kaiser, Beraterin destinetCHANGE
Moderation: Dr. Felicia Sternfeld, Geschäftsführende Direktorin Europäisches Hansemuseum Lübeck
11:00
Kaffeepause
11:30
Visionen leben: Vorbilder, Strategien, Handlungswege für das Museum von morgenI Foyer I in englischer Sprache I Live-Stream*
Wie WOLLEN wir in Museen arbeiten? Wenn Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und mentale Gesundheit in der Museumsarbeit zentral werden, braucht es neue Visionen, Strategien und Handlungswege in der alltäglichen Praxis. In Panel 4 zeigen uns unsere Gäste, wie ein antirassistisches, vernetztes und inklusives Museum heute und morgen aussehen kann. Think big!
Inputs und Diskussion
Léontine Meijer-van Mensch, Direktorin der Staatlichen Ethnografischen Sammlungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Dr. Margareta von Oswald, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Centre for Advanced Studies inHerit – heritage in transformation der Humboldt-Uniersität zu Berlin
Armando Perla, Kurator*in Textil Museum Toronto, Kanada
Moderation: Dr. Alina Gromova, Stellvertretende Direktorin,Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum & Suy Lan Hopmann, Programmkuratorin, Stiftung Stadtmuseum Berlin
*Die Panelsessions werden live via Zoom von ICOM Deutschland übertragen. Der Live-Stream wird von Dominik Busch, Digitalkurator Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, betreut.
*Die Session wird live via Zoom von ICOM Deutschland übertragen. Der Live-Stream wird von Dominik Busch, Digitalkurator Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, betreut.
17:30
Ende des Symposiums
ab 18:00
Empfang von ICOM Schweiz
Nur mit Einladung.
Samstag, 25. Mai 2024
Die An- und Abreise erfolgt eigenständig und auf Selbstzahler*innenbasis.
Die ICOM-Jahrestagungen, insbesondere das internationale Bodensee-Symposium, sind Meilensteine in der europäischen Museumslandschaft. Sie bieten nicht nur eine Plattform für den fachlichen Austausch bewährter Methoden, sondern auch für die Diskussion aktueller Denkansätze in einer an Komplexität zunehmenden Welt. Das Internationale Bodensee-Symposium findet alle drei Jahre statt und wird abwechselnd von ICOM Österreich, ICOM Schweiz und ICOM Deutschland ausgerichtet.
Das 18. Internationale Bodensee-Symposium 2024 ist eine Veranstaltung von ICOM Deutschland in Zusammenarbeit mit ICOM Österreich und ICOM Schweiz.
Für den Versand innerhalb Deutschlands werden die tatsächlichen Verpackungs- und Transportkosten berechnet. Sie richten sich nach Größe und Gewicht der Publikation. Bei Bestellungen über den Onlineshop von ICOM Deutschland gelten die dort angegebenen Preise. Die Preise verstehen sich zzgl. Versand- und Verpackungskosten. Die Belieferung der Bestellenden durch ICOM Deutschland erfolgt gegen folgende Zahlungsmethoden: auf Rechnung. Die Zahlung ist spätestens 14 Kalendertage nach Rechnungsstellung fällig. Kommt eine Bestellerin/ein Besteller mit ihren/seinen Zahlungsverpflichtungen in Verzug, so kann ICOM Deutschland Schadensersatz nach den gesetzlichen Bestimmungen verlangen und / oder vom Vertrag zurücktreten.