Transnationales Austauschprogramm

ICOM, ICOM Deutschland, ICOM Sambia und das Museum der Europäischen Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin (MEK) haben 2019 ein Austauschprogramm für Museumsfachleute entwickelt, das coronabedingt erst 2022 starten konnte.

Das transnationale Projekt basiert auf dem Gedanken des gemeinsamen Lernens und des fachlichen Dialogs und ermöglicht einen umfassenden gegenseitigen Wissensaustausch. Es wurde entwickelt, um auf die beruflichen Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmenden oder seiner/ihrer Institution in Bezug auf Konservierungs- und Aufbewahrungsmethoden einzugehen. Das Programm deckt die Kosten für Flugtickets, Visa, Unterkunft, Tagegeld und Transport in Deutschland für die verschiedenen Besuche und Aktivitäten der Teilnehmer:innen ab.

Zum Start des Programms wurden Museumsfachleute aus englischsprachigen afrikanischen Ländern zur Teilnahme in Berlin eingeladen.

Im ersten Teil war eine Museumsexpertin aus Botswana, Lone Michelle Monagen aus dem Botswana National Museum and Monuments, zu einem Studienaufenthalt im Zeitraum August-September 2022 in Berlin. Die Teilnehmerin hospitierte 4 Wochen lang am Museum Europäischer Kulturen in Berlin (MEK) und erhielt die Möglichkeit, an einem Ausstellungsprojekt mitzuarbeiten und neue Wege vorzuschlagen, um die im MEK ausgestellten europäischen Sammlungen aus ihrer besonderen Perspektive zu interpretieren. Sie besuchte aber auch andere Institutionen besuchte, u. a. das Rathgen Labor und das Humboldt Forum in Berlin, sowie das Freilandmuseum Lehde in Lübbenau. Einen ausführlichen Bericht zum Austauschprogramm Deutschland – Afrika wurde in den Mitteilungen 2023 veröffentlicht. ICOM Deutschland beteiligte sich partnerschaftlich an der Projektfinanzierung und übernahm die Kosten für die Krankenversicherung, die Miete und ein Taschengeld für die Teilnehmerin.

Für den zweiten Teil des Programms wird eine Museumsexpertin oder eine Museumsexperte aus Deutschland vor Ort mit einem Museum in Sambia zusammenarbeiten.

Studienaufenthalt in Livingstone, Sambia

2023 konnte der zweite Teil des transnationalen Austauschprogramms zwischen Sambia und Deutschland erfolgreich durchgeführt werden. Im Rahmen des von ICOM, ICOM Deutschland, ICOM Sambia und dem Livingstone Museum initiierten Programms wurde nach einer öffentlichen Ausschreibung aus einer Vielzahl von Bewerber:innen ICOM Deutschland Mitglied Christopher Förch (Staatlichen Museen zu Berlin /Haus Bastian – Zentrum für kulturelle Bildung) ausgewählt. Im Rahmen des Programms hospitierte der Teilnehmer 20 Tage im Livingstone Museum in Sambia und erhielt die Möglichkeit, die museumspädagogischen Programme für Schulen des Museums kennenzulernen und an der Entwicklung neuer Bildungsstrategien für das Livingstone Museum in Sambia mitzuarbeiten.

Der Aufenthalt umfasste außerdem folgende Aktivitäten:

  • Orientierung – Führung durch das Museum, Treffen mit den Mitarbeitenden
  • Präsentation der Bildungsprogramme des Livingstone Museums
  • Präsentation vergangener Bildungsprogramme durch den Gastwissenschaftler
  • Schulvortrag im Livingstone Museum
  • Kultureller Schulwettbewerb (Poesie und Tanz) – mit Besuchen in den Schulen, um die Proben zu beobachten und die Fortschritte zu verfolgen
  • Besuche: Mukuni Village, Mosi-o-tunya National Park, Wayi Wayi Art Studio and Gallery, Choma Museum and Crafts Centre
  • Ausgrabungsaktivitäten der Schule
  • Teilnahme an Aktivitäten anlässlich des Welttourismustages
  • Präsentation der Teilnehmenden über ihre Erfahrungen am Ende des Aufenthalts

„Das Austauschprogramm förderte einen internationalen Wissensabgleich und -transfer  zwischen Professionals unterschiedlicher Disziplinen und führte uns in den Gesprächen immer  wieder zu den Aufgaben, an denen wir derzeit in Sambia und Deutschland arbeiten: Wie können Museen als Orte der Kulturgeschichte für die Menschen  im 21. Jahrhundert relevant bleiben?“, reflektiert Christopher Förch abschliessend seinen Studienaufenthalt, bei dem er tiefe Einblicke in die sambische Kultur, Museumsarbeit und Museumspädagogik gewinnen konnte.

ICOM Deutschland beteiligte sich wieder partnerschaftlich an der Projektfinanzierung und übernahm die Kosten für die erforderlichen Impfungen und die Krankenversicherung des Teilnehmenden.

Weitere Beiträge:
Transnationaler Expert:innenaustausch
Call for applications – Exchange Programme for museums professionals (Africa – Germany)
Teilnehmer:in für Livingstone in Sambia steht fest
Das transnationale ICOM Exchange Programm zwischen Sambia und Deutschland ist gestartet
Transnationales ICOM Exchange Programm zwischen Sambia und Deutschland erfolgreich abgeschlossen

Ein Paar in traditioneller afrikanischer Kleidung, Hand in Hand auf einer Straße. Der Mann trägt ein blaues Muster und Jeans, die Frau ein weißes Tuch und einen Rock.
Exchange Programm Sambia-Germany, Foto: Lone Michelle Monagen
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