Danielle Kuijten
Danielle Kuijten hat einen Master in Museologie von der Reinwardt Academy (Fachhochschule) in Amsterdam. Seit 2012 arbeitet sie bei Imagine IC, einem Pionier auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kulturerbe-Praktiken. Im Jahr 2023 wurde sie dort zur Direktorin ernannt. Für Imagine IC war sie Mitkuratorin zu Themen wie Widerstand, Religion, Geschlecht und das Erbe der Sklaverei in der zeitgenössischen Gesellschaft. Als Freiberuflerin ist sie unter dem Namen Heritage Concepting im Bereich Kulturerbe tätig. In ihrer Arbeit stehen kritische Reflexionen über Machtverhältnisse, die Präsenz vielfältiger Stimmen, Konzepte der Fürsorge und aktives Zuhören im Vordergrund. Sie versucht, den Akt des Sammelns neu zu gestalten, um zu einer gleichberechtigteren demokratischen Kulturerbe-Praxis zu gelangen. Danielle ist seit vielen Jahren aktives Mitglied des internationalen Komitees für Sammlungen von COMCOL ICOM, seit 2019 in der Rolle der Präsidentin. Seit Sommer 2023 ist sie Jurymitglied für die European Museum of the Year Awards.
Danielle Kuijten holds a Master of Museology from the Reinwardt Academy (University of Applied Science) in Amsterdam. She has worked since 2012 at Imagine IC, a pioneer in the field of contemporary heritage practices. In 2023 she was appointed here as director. For Imagine IC she co-curated on topics of resistance, religion, gender and legacy of slavery in contemporary society. As a freelancer she is active in the heritage field under the name Heritage Concepting. In her work critical reflections on power relations, presence of diverse voices, concepts of care and active listening are key. She tries to reshape the act of collecting in order to come to more equal democratic heritage practices. Danielle has been an active member of COMCOL ICOM’s international committee for collecting for many years, since 2019 in the role of president. As per summer 2023 she is a judge for the European Museum of the Year Awards.
Panel: DINGE UND SINNE – Von sorgenden Objekten
Input: Acts of Care
Objekte sind niemals stumm: Sie sind voller Erinnerungen, Emotionen und Bedeutungen, die sich verändern, wenn sie zwischen Menschen und Kontexten wandern. In der Arbeit von Imagine IC dienen Objekte als Katalysatoren für den Dialog zwischen materiellem und immateriellem Kulturerbe. Durch partizipative Praktiken im Bereich des Kulturerbes lädt Imagine IC Gemeinschaften dazu ein, sich mit Objekten nicht nur als materiellen Artefakten, sondern als Partner beim Aufbau von Beziehungen, Zugehörigkeit und Fürsorge auseinanderzusetzen. Dieser Ansatz stellt die transformative Kraft der Begegnung in den Vordergrund: wie Menschen Dinge mit Bedeutung erfüllen und wie Dinge wiederum Gemeinschaften und die Gesellschaft insgesamt prägen. Durch die Schaffung inklusiver Räume für den Dialog, in denen unterschiedliche Perspektiven und Stimmen anerkannt und ausgehandelt werden können, werden Objekte als Vermittler in Prozessen der Erinnerung, Anerkennung und Verbindung aktiviert.
Objects are never silent: they resonate with memories, emotions, and meanings that shift as they move between people and contexts. In the work of Imagine IC, objects serve as catalysts for dialogue between tangible and intangible cultural heritage. Through participatory heritage practices, Imagine IC invites communities to engage with objects not only as material artifacts, but as partners in building relationships, belonging, and care. This approach foregrounds the transformative power of contact: how people imbue things with meaning, and how things in turn shape communities and society at large. By creating inclusive spaces for dialogue where diverse perspectives and voices can be recognized and negotiated, objects are activated as mediators in processes of remembrance, recognition, and connection.
Foto: privat