Zarah Gutsch
Zarah Gutsch studierte zunächst Kultur- und Theaterwissenschaften an der Universität Leipzig, dann Fotografie im Feld der Freien Kunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB). Sie war von 2020 bis 2023 freie Mitarbeiterin des FWF PEEK-Projekts [AR 568] an der Akademie der Künste in Wien, das sich mit einer kritischen Aufarbeitung der sogenannten Mühl-Kommune beschäftigte, einer vom Wiener Aktionskünstler Otto Mühl gegründeten Sekte im österreichischen Burgenland. Sie ist Mitbegründerin der Gruppe MATHILDA, für die sie seit 2019 konzeptuell und kuratorisch tätig ist.
Die Gruppe MATHILDA bildet eine seltene Schnittstelle zwischen selbstbetroffenen Zeitzeug*innen und künstlerischer sowie kuratorischer Forschung. Sie wirkt als kritisches Korrektiv zur traditionellen Kunst- und Ausstellungspraxis, die oft Gewalt- oder Machtverhältnisse hinter Kunstwerken nicht thematisiert oder verhandelt. In ihrer Arbeit wirft MATHILDA Fragen nach der Verantwortung von Museen, des Kunstmarkts und von Ausstellungen auf: Wie geht man mit Kunstwerken um, die in gewaltvollen Kontexten entstanden sind? Müssen sie gezeigt werden? Und wenn ja: wie?
Workshop: Täterkunst schreddern! Kritische Perspektiven auf Objekte aus Gewalt- und Missbrauchskontexten
Foto: privat