Galileo Galilei benutzte 1610 das erst kurz zuvor erfundene Fernrohr nicht zu dem Zweck, Beobachtungen auf der Erde anzustellen, sondern visierte damit die Jupitermonde an. Die Crew des Raumschiffes Apollo 8 tat etwas Vergleichbares, als sie 1968 den Fotoapparat nicht auf den Mond als Ziel der Mission richtete, sondern auf die Erde als deren Ausgangspunkt. Das Bild der über dem Mondhorizont aufgehenden Erde wurde zur Ikone.
Die Ausstellung versammelt 30 Exponate – Karten, Fotos, Grafiken, Gemälde, Zeichnungen, Romanauszüge, Slogans und Soundtracks. In den Begleittexten werden exzentrische Blicke auf die Erde geworfen – von hoch oben, tief unten oder weit draußen. Auch im übertragenen Sinne, denn es kommen fachfremde Spezialisten zu Wort, wie etwa ein Dermatologe bei Verletzungen der Erdhaut, ein Landvermesser bei Dantes Beschreibung der Hölle oder eine Denkmalschützerin bei Bruno Tauts »Überkuppelung der Bergspitzen«.
www.geoaesthetik.de
Geoästhetik - Online-Katalog der imaginären Ausstellung
- Rolf Schönlau
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