Im Rahmen einer aktuellen Studie hatten ICOM Deutschland und destinetChange Beschäftigte in Museen gebeten, sich an einer Umfrage zur Mitarbeitenden-zufriedenheit zu beteiligen. Erste Ergebnisse der Studie wurden heute auf dem 18. Internationalen Bodensee-Symposium in Friedrichshafen vorgestellt.

Mehr als 1.500 Mitarbeiter:innen aus deutschen Museen haben im März/April an der Umfrage von ICOM Deutschland zur Mitarbeitendenzufriedenheit teilgenommen. „Die Ergebnisse zeigen, dass Museumsmitarbeiter:innen ihre Arbeit aus Leidenschaft machen und ihr mit Freude und Erfüllung nachgehen“, sagt Dr. Felicia Sternfeld, Präsidentin ICOM Deutschland. Die ersten Ergebnisse zeigen jedoch auch, dass nur jede:r zweite mit der Arbeitssituation zufrieden ist. Zudem veranschaulichen sie, dass Frauen die Mehrheit der Mitarbeitenden in den Museen stellen, in Führungspositionen im Verhältnis dazu aber immer noch unterrepräsentiert sind. Außerdem gibt es offenbar ein Leadership-Problem, das die Zufriedenheit am Arbeitsplatz Museum negativ beeinflusst. Resultat: Es herrscht eine hohe Wechselwilligkeit. „Die hohe Zahl an Teilnehmer:innen bestätigt, dass wir die Strukturen und die Art und Weise, wie wir in den Museen arbeiten, verbessern und weiterentwickeln müssen“, führt Dr. Felicia Sternfeld weiter aus.

Die Hälfte der Mitarbeiter:innen in Museen ist unzufrieden: hohe Wechselwilligkeit.
Nur rund die Hälfte der Mitarbeitenden ist aktuell sehr zufrieden oder zufrieden. Rund 40 Prozent der Befragten sind aktuell oder mittelfristig auf der Suche nach einem neuen Job. Bis zu 65 Prozent der Wechselwilligen denken sogar über den Wechsel in eine andere Branche nach. Die ersten Studienergebnisse zeigen deutlich, dass das Management einen stärkeren Fokus auf die individuelle Zufriedenheit ihrer Museumsmitarbeitenden legen muss.

Die Beschäftigten sind vorwiegend weiblich, die Führungskräfte mehrheitlich Männer.
Die Mehrheit der Befragten, fast drei Viertel, ist weiblich, und spiegelt die Zusammensetzung der Belegschaft in den Museen wider. Allerdings korrespondiert dieser hohe Frauenanteil nicht mit der Situation auf der Führungsebene, obwohl weibliche Führungskräfte in allen Faktoren von den Befragten besser bewertet werden als ihre männlichen Kollegen, auch von den Männern selbst. Der bestehende Gender-Gap weist auf strukturelle Hürden bei der Gleichstellung in Museen hin.

Leadership: mangelnde Wertschätzung und Entwicklungsmöglichkeiten
Die Befragten lehnen einhellig Hierarchien ab. Neben den Mitsprachemöglichkeiten sind für die Zufriedenheit zudem weiche Faktoren wie die Arbeitsatmosphäre, Sinnhaftigkeit der Tätigkeit und Wertschätzung entscheidend, die weit vor dem Gehalt rangieren. Schaut man sich die Generationen einzeln an, spielen hier die „Vereinbarkeit von Arbeit und Freizeit“ und gleichstellungspolitische Aspekte eine große Rolle.

Die Arbeit im Museum machen die Beschäftigten aus Leidenschaft.
Die gute Nachricht: In der Umfrage wurden die Teilnehmer:innen gefragt, was ihnen an ihrer Arbeit im Museum am wichtigsten ist. Die größte Zustimmung erhielt das Statement „Die Arbeit im Museum mache ich aus Leidenschaft“. Diese Begeisterung und Hingabe spiegeln die hohe Motivation der Museumsmitarbeiter*innen. Die Ergebnisse zeigen, dass sie trotz Herausforderungen mit Freude und Erfüllung ihrer Arbeit im Museum nachgehen.

2. Tag des Bodensee-Symposiums zeigt Lösungsansätze.
Am zweiten Tag des Bodensee-Symposiums standen konkrete Lösungsansätze im Fokus einer Paneldiskussion. Dabei ging es um Themen wie die Etablierung neuer Leitlinien und Kompetenzen sowie ein neues Verständnis von Rollen und Positionen. Auch könnten agile Strukturen und klare, flexible Regeln, die wenig zeitgemäßen Hierarchien ersetzen, um den Herausforderungen zu begegnen, die sich aus der Studie ergeben.

Die Präsentation der ersten Ergebnisse der Studie können Sie hier herunterladen.

Eine Kurzfassung erscheint Mitte Juni 2024, die Langfassung Mitte Juli 2024.
Die Umfrage zur ersten umfassenden Studie zur Mitarbeitenzufriedenheit in Museen wurde in Kooperation von ICOM Deutschland und der Beratungsagentur destinetCHANGE entwickelt. Eine Kurzfassung der ICOM Deutschland-Studie erscheint Mitte Juni. Die Langfassung wird voraussichtlich Mitte Juli abrufbar sein (kostenpflichtig) und soll dann konkrete Erkenntnisse zur Neuausrichtung der Arbeitswelt in den Museen liefern.

Pressekontakt
Claudia Berg
ICOM Deutschland e.V.
Telefon: +49 30 8431 8095 I Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Pressemitteilung (PDF)

Zur Studie

Alles, was ihr für die Teilnahme wissen müsst, findet ihr hier!

Wo findet das Symposium statt?
Die zweitätige Konferenz mit Workshops findet auf dem wunderschönen SeeCampus der Zeppelin Universität in Friedrichshafen statt. Der Veranstaltungsort bietet eine ideale Umgebung zum Netzwerken und fachlichen Austausch. Für den sonnigen Außenbereich empfehlen wir Sonnenschutz. Wer zwischendurch schwimmen gehen möchte, sollte seine Badesachen nicht vergessen.

Kann ich mich noch für das #ICOMBosy24 anmelden?
Ja, es sind noch Restplätze verfügbar! Sichert euch euren Platz für dieses spannende Event. Tickets gibt es hier.

Muss ich mich für die Workshops extra anmelden?
Ja, die Plätze für die Workshops sind begrenzt und einige sind bereits ausgebucht. Meldet euch daher an, um sicherzustellen, dass ihr an euren gewünschten Workshops teilnehmen könnt. Die Anmeldung findet ihr hier.

Sind die Museumsexkursionen Teil des Programms?
Absolut! Wählt eure bevorzugten Führungen aus dem Kulturprogramm aus und erhaltet spannende Einblicke in die regionale Kunst- und Kulturszene. Das Programm findet ihr hier.

Ich kann nicht vor Ort dabei sein. Kann ich die Tagung trotzdem verfolgen?
Ja, mit unserem Online-Ticket habt ihr die Möglichkeit, die Panel-Sessions und den Workshop „Be FAIR and CARE“ via Zoom zu verfolgen. So seid ihr auch virtuell live dabei!

Habt Ihr Tipps für die Anreise?
Als Veranstalter legen wir großen Wert auf Nachhaltigkeit und empfehlen daher die Anreise mit der Bahn oder öffentlichen Verkehrsmitteln. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn bieten wir ein spezielles Veranstaltungsticket an. Zudem könnt ihr in Friedrichshafen und am SeeCampus E-Bikes und E-Scooter über die Tier-App leihen. Weitere Informationen zu Anreisemöglichkeiten findet ihr hier.

Code of Conduct
Wir sehen es als unsere Aufgabe, bei unseren Veranstaltungen eine freundliche, sichere und einladende Umgebung für alle Teilnehmer*innen zu schaffen, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Befähigung, Herkunft, Religion (oder deren Nichtvorhandensein) sowie gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Status. Unser Verhaltenskodex umreißt unsere Erwartungen an alle Beteiligten der Veranstaltung, sowie die Konsequenzen für inakzeptables Verhalten. Wir laden alle Teilnehmer*innen unserer Veranstaltungen ein, sichere und positive Erfahrungen für alle mitzugestalten und unseren Code of Conduct zu respektieren.

Wo finde ich das #ICOMBosy24-Programm?
Alle Informationen haben wir auf der Tagungswebseite zusammengetragen.
Ein gedrucktes Programm bekommt ihr bei der Registrierung am Check In. Wenn ihr noch Fragen habt oder Hilfe braucht, kommt gerne zu unserem Infodesk am Eingang.

ICOM Voices ist ein Online-Forum auf der ICOM-Webseite, das Museumsfachleuten und Forschenden aus dem Bereich Museen und Kulturerbe ermöglicht, ihre Erfahrungen und Gedanken weltweit zu teilen. ICOM Mitglieder können Artikel zu Case Studies, Erfahrungsberichte, Buchrezensionen, Ausstellungs- oder Konferenzberichte oder Kommentare einreichen. ICOM veröffentlicht derzeit 2 Artikel pro Monat, so dass eine Einreichung von Beiträgen ständig möglich ist.

Der aktuelle Aufruf begrüßt Artikel den Themen Menschenrechte, gesellschaftliche Fragen und Ethik. Sie finden diesen hier

Alle bisher veröffentlichte Artikel finden Sie hier

Elfenbein im Museum. Vorschläge für einen differenzierten Umgang

Ergebnisse des Online-Fachtags „Elfenbein – was nun?“ von Stiftung Humboldt Forum und ICOM Deutschland

Objekte aus und mit Elfenbein sind in vielen Museen ausgestellt. Mit der Aufarbeitung des kolonialen Erbes und angesichts des drohenden Artenschwunds werden diese Gegenstände jedoch auch kritisch gesehen. Im Rahmen der Ausstellung „schrecklich schön. Elefant – Mensch – Elfenbein“ fand in Kooperation von Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss und ICOM Deutschland ein Online-Fachtag statt. Die Ergebnisse sind nun als Handreichung mit Vorschlägen für einen differenzierten Umgang mit Elfenbein im Museum erschienen.

Die Handreichung ist hier zu finden.

Workshops, Mini-Symposien, Aktionen und Installationen: Über den Call for Participation zum #ICOMBosy24 erreichten uns viele spannende Konzepte aus dem Museumsbereich. Herzlichen Dank an alle, die sich beteiligt haben! 

Alle Sprecher*innen und Sessions rund um das Thema „Wie politisch ist Museumsarbeit?“ sind hier zu finden.

Die Anmeldung zu den Workshops ist jetzt möglich. First come, first served!

Kontakt

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