Museumsdefinition: Umfrage

In unserer letzten Rundmail an alle Mitglieder hatten wir eine Umfrage zur ICOM-Museumsdefinition angekündigt. Wir haben inzwischen einen Online-Fragebogen entwickelt, damit Sie möglichst einfach, aber vollständig die verschiedenen Formulierungen beurteilen können und uns die Datenauswertung leichter fällt.

Das Internationale ICOM-Komitee für Museologie, ICOFOM, erarbeitet ein Meinungsbild aller ICOM-Komitees zum notwendigen Inhalt der ICOM-Museumsdefinition und zum aktuellen Vorschlag des MDPP (Standing Committee for Museum Definition, Prospects and Potentials). Unsere Umfrage folgt den Leitfragen von ICOFOM und bietet Ihnen Textbaustein für Textbaustein die vollständigen Dokumente in deutscher Übersetzung an; trotzdem wird die Teilnahme an der Umfrage etwa 15 bis 20 Minuten Ihrer Zeit beanspruchen. Weil es ein weltweit bekannter Schlüsseltext von ICOM ist und die Diskussion sehr emotional geworden ist, möchten wir ein möglichst breites Meinungsbild einfangen. Deswegen bitten wir alle Mitglieder darum, sich diese Zeit zu nehmen, auch wenn die Adventszeit und die Festtage andere Anforderungen stellen.

Sie finden die Umfrage hier

Wir sind auf Ihre rege Teilnahme und eine detaillierte Auswertung angewiesen, um einen gut begründeten Bericht an ICOFOM senden zu können. Da wir spätestens am 31. Januar 2020 unseren Bericht absenden müssen, bitten wir Sie freundlich, bis zum 31. Dezember 2019 an dieser Umfrage teilzunehmen.

Poster, Internationaler Museumstag 2020

Museen haben das Potential, allen Menschen – unabhängig von Herkunft oder Bildungsstand – bedeutungsvolle Erfahrungen zu ermöglichen und neues Wissen zu vermitteln. Museen genießen hohe Glaubwürdigkeit und Vertrauen und können somit gerade jetzt auch Vorreiter für eine nachhaltige politische, soziale und kulturelle Entwicklung unserer Gesellschaft sein.

Die Herausforderungen, die Vielfalt und Inklusion mit sich bringen, zeigen sich oft in der Schwierigkeit, komplexe soziale Themen in einer zunehmend polarisierten Welt sachlich zu diskutieren. Museen sind hier – gerade wegen ihrer hohen gesellschaftlichen Bedeutung  - besonders gefordert. In Ausstellungen, Vorträgen, Performances oder Vermittlungsprogrammen zeigen sie Möglichkeiten der Auseinandersetzung auf.

Doch auch Museen müssen im Austausch mit ihren Besucherinnen und Besuchern noch viel lernen, um Barrieren zu überwinden. Das kann körperliche Einschränkungen betreffen, aber auch verschiedene kulturelle Hintergründe, die sexuelle Orientierung, die politische Einstellung oder auch religiöse Überzeugungen, die die Identität unserer Besucher ausmachen.

Mit dem Motto des Internationalen Museumstages 2020 „Das Museum für alle: Museen für Vielfalt und Inklusion“ möchten wir das öffentliche Bewusstsein für ein respektvolles gesellschaftliches Miteinander fördern und den Blick auf verschiedene Perspektiven eröffnen.

Warum ein Internationaler Museumstag?
Der Museumstag wurde 1978 vom Internationalen Museumsrat ICOM (International Council of Museums) ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit auf die Rolle der Museen, die diese in der gesellschaftlichen Entwicklung einnehmen, aufmerksam zu machen. Seither macht der jährlich stattfindende Museumstag auf das breite Spektrum der Museumsarbeit und die thematische Vielfalt der Museen in aller Welt aufmerksam.

In Deutschland wird der Internationale Museumstag 2020 am 17. Mai begangen. Er wird vom Deutschen Museumsbund in Partnerschaft mit ICOM Deutschland und den Museumsverbänden und Museumsämtern der Länder organisiert und durchgeführt.

Internationaler Museumstag 2020

Internationaler Museumstag 2020 in Deutschland

 

Wir veröffentlichen den Text mit freundlicher Genehmigung von ICOM Österreich.

 

Erste Ergebnisse der Umfrage Immaterielles Kulturerbe im Museum

Sechs Wochen lang haben die Deutsche UNESCO-Kommission und ICOM Deutschland mit Unterstützung des Museums Europäischer Kulturen, Berlin, Museen in Deutschland zu ihrem Umgang mit immateriellem Kulturerbe befragt.

An der Online-Umfrage zwischen dem 23. September und dem 4. November 2019 haben Vertreterinnen und Vertreter von insgesamt 135 Museen teilgenommen: Von großen Häusern in Berlin, Hamburg, München und Leipzig bis hin zu regionalen und lokalen Museen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich bereits mehr als drei Viertel dieser Museen mit dem Immateriellen Kulturerbe auseinandergesetzt haben. Für einige war der Internationale Museumstag 2019 im Mai unter dem Motto „Museen – Zukunft lebendiger Traditionen“ ein Anreiz, sich erstmalig mit dem Thema zu beschäftigen.

In Ausstellungen haben sich bereits mehr als die Hälfte der Museen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, mit dem Immateriellen Kulturerbe befasst, unter anderem mit verschiedenen traditionellen Handwerkstechniken, wie der Porzellanmalerei, oder künstlerischen Verfahren, wie den Drucktechniken, mit Festen und Bräuchen oder historischen Gartenkulturen sowie mit Musik, Tanz und Theater. Viele Museen bemühen sich auch, Immaterielles Kulturerbe durch ihre Sammlungen zu erhalten, vor allem durch das Aufbewahren von schriftlichen Dokumenten sowie Film-, Ton- und Fotoaufnahmen. Aber auch Objekte werden als materielle Zeugnisse Immateriellen Kulturerbes verstanden.

Die Umfrage hat zudem gezeigt, dass die teilnehmenden Museen das Interesse der Besucherinnen und Besucher am Immateriellen Kulturerbe als ziemlich hoch oder sogar als sehr hoch einschätzen. Als bestes Format zur Vermittlung Immateriellen Kulturerbes sehen die meisten Vertreterinnen und Vertreter der Museen Veranstaltungen, wie Workshops oder Praxisvorführen, an.

Um Immaterielles Kulturerbe für Besucherinnen und Besuchern auch in Zukunft zugänglich machen zu können, wünschen sich die Museen u.a. die Bildung eines Netzwerks, das aus Museen und Trägergruppen des Immateriellen Kulturerbes sowie weiteren Expertinnen und Experten bestehen könnte. Um effizient wirken zu können, bedürfe es allerdings bestimmter, im weitesten Sinne technischer Voraussetzungen.

Vorstand für die Amtsperiode 2020 bis 2022 gewählt

Die Mitglieder von ICOM Deutschland haben am 14. November 2019 einen Vorstand für die Amtsperiode 2020–2022 gewählt. Beate Reifenscheid wurde als Präsidentin bestätigt.

 

Die Mitgliederversammlung von ICOM Deutschland fand am Donnerstag, dem 14. November 2019, im Rahmen der Jahrestagung im Schloss Nymphenburg in München statt. Die rund 160 anwesenden Mitglieder erteilten dem Vorstand für das Geschäftsjahr 2018 mit deutlicher Mehrheit die Entlastung. „Wir haben seit Amtsantritt im Januar 2017 vor allem dafür gearbeitet, die Wahrnehmung von ICOM Deutschland als Museumsfachverband mit internationalem Netzwerk sowie als Ansprechpartner der museumsspezifischen Kulturpolitik zu stärken“, fasste Beate Reifenscheid, Präsidentin von ICOM Deutschland, die Vorstandsarbeit der zurückliegenden drei Jahre zusammen. Bilanz des eingeleiteten Profilierungsprozesses: „Die Expertise der Musemsfachleute in ICOM Deutschland ist sichtbarer geworden, der Verband versteht sich noch deutlicher als Plattform für Austausch und Vernetzung und wird inzwischen als Kooperationspartner für nationale und internationale Projekte sehr geschätzt.“

Dafür hat der Vorstand zusammen mit zahlreichen engagierten Mitgliedern in der ausgehenden Wahlperiode nach innen wie nach außen viel vermittelt, ein Mission Statement formuliert, sich intensiv in die Überarbeitung der Museumsdefinition eingebracht, an der Gremienarbeit des Deutschen Kulturrates und der Deutschen Unesco-Kommission mitgewirkt, die Webseite grundlegend überarbeitet und die Aktivitäten in den sozialen Medien erhöht. Darüber hinaus wurden die Tagungsbände als Open-Access-Publikation zugänglich gemacht, mehrere befristete Projekte in Angriff genommen, die Zusammenarbeit mit Politik und Kulturorganisationen gesteigert und die Geschäftsstelle grundlegend neu organisiert und personell ausgebaut.

Die Verbandsmitglieder unterstützen den eingeschlagenen Weg und haben in geheimer Wahl alle vier Mitglieder des amtierenden Vorstandes, die für die Amtsperiode Januar 2020 bis Dezember 2022 gemäß Satzung erneut kandidiert haben, bestätigt. Wiedergewählt worden sind Professor Dr. Beate Reifenscheid (Ludwig Museum Koblenz) als Präsidentin sowie als Vorstandsmitglieder Dr. Katrin Janis (Bayerische Schlösserverwaltung), Dr. Rüdiger Kelm (Steinzeitpark Dithmarschen) und Professor Dr. Dr. Markus Walz (HTWK Leipzig). Neu in den Vorstand gewählt wurden Professor Dr. Michael John Gorman (Biotopia München), Dr. Alina Gromova (Jüdisches Museum Berlin) und Dr. Felicia Sternfeld (Hansemuseum Lübeck).

„Die Mitgliedschaft ist in den vergangenen Jahren jünger und diverser geworden, das spiegelt sich auch deutlicher in der neuen Zusammensetzung des Vorstandes wider – ein wunderbares Plus für den Verband“, freut sich die wiedergewählte Präsidentin. „Gemeinsam können wir somit ICOM Deutschland national wie international noch besser als Expertennetzwerk und als bedeutende Stimme der Museen und Museumsfachleute verankern, das heißt, gesellschaftliche Prozesse begleiten, museumsspezifische Belange artikulieren und den wissenschaftlichen Dialog über Fächergrenzen hinweg ausbauen.“

Zum 31. Dezember 2019 aus dem Vorstand ausscheiden werden Dr. Katrin Hieke (Museum.Netz.Werk), Professor Dr. Elisabeth Tietmeyer (Museum Europäischer Kulturen, Berlin) und Professor Dr. Friederike Waentig (TH Köln). Die Mitglieder dankten ihnen für die während der Amtsperiode Januar 2017 bis Dezember 2019 geleistete Vorstandsarbeit.

Jahrestagung 2019 erfolgreich beendet

Der digitale Wandel in Museen stand im Zentrum der Jahrestagung 2019 von ICOM Deutschland, die vom 14. bis 16. November in Kooperation mit der Bayerischen Schlösserverwaltung stattfand. Rund 350 Museumsfachleute nahmen an der Konferenz vor Ort in München im Schloss Nymphenburg teil. Darüber hinaus wurden die Vorträge über einen Livestream im Internet übertragen – und gemäß dem Tagungsthema „Chancen und Nebenwirkungen – Museum 4.0“ auch weiteren Interessenten zugänglich gemacht. Die ICOM-Konferenz wurde von der Bayerischen Landesregierung und der Stadt München substantiell begleitet und unterstützt.

Nach drei intensiven Tagen waren sich die Teilnehmer einig: Der digitale Wandel in Museen ist ein spannender, zugleich herausfordernder Prozess, für den es vor allem Fachkompetenz, strategische Ausrichtung, dialogische Formate mit den Museumsbesuchern, aber auch ausreichend Ressourcen und den Rückhalt der Museumsträger braucht. Insbesondere der intensive, offene Erfahrungsaustausch mit Kollegen/Kolleginnen aus unterschiedlichen Digitalisierungskontexten wurde als horizonterweiternd empfunden.

„Wir konnten viele Facetten des komplexen Themas vorstellen, die u.a. auch das gemeinsame ‚digitale Lernen‘ befördern und die Tagungsteilnehmer hoffentlich ermutigen, mit Selbstvertrauen und Inspiration den Wandel in ihren Museen voranzubringen. Der digitale Wandel bedarf der substantiellen Unterstützung durch die Politik und gerade während der Münchener Tagung wurde deutlich, wie positiv sich eine gemeinsame Strategie auszahlt. Wir führen unsererseits den Dialog mit den politischen Verantwortungsträgern, um die Museen hierbei zu stärken“, fasst Beate Reifenscheid, Präsidentin von ICOM Deutschland, die Ergebnisse der Tagung zusammen. „Wir sind dadurch als Museumsfachverband mit internationalem Netzwerk und als Plattform für den wissenschaftlichen Austausch sowie als Ansprechpartner der museumsspezifischen Kulturpolitik sichtbarer geworden.“ 

In acht Vorträgen beleuchteten renommierte Vertreter aus Wissenschaft und Praxis einzelne Aspekte des digitalen Wandels, etwa welche Innovationen er bewirken kann und welche Strategien sich für unterschiedliche Museumstypen eignen. So plädierte Julian Nida-Rümelin für einen digitalen Humanismus, der technischen Fortschritt befürwortet und dennoch den Menschen als Autor seines eigenen Lebens verteidigt, und Dirk von Gehlen rief dazu auf, der Digitalisierung mit Gelassenheit und Pragmatismus zu begegnen: Loslegen und nicht auf den perfekten Plan warten!

In den 16 Workshops, die noch intensiver den Praxisbezug zum Museum veranschaulichten, arbeiteten die Teilnehmer zu konkreten Aufgabenstellungen und formulierten als Ergebnisse unter anderem: stabiles WLan ist Voraussetzung für alle digitalen Aktivitäten in Museen, hierarchische Strukturen müssen überwunden werden, Museum 4.0 kann nur gelingen, wenn alle Partner und Beteiligten zusammenarbeiten.

Die Beiträge werden in unserem Tagungsband als Open-Access-Publikation in der Reihe „Beiträge zur Museologie“ auf der Plattform www.arthistoricum.net demnächst zur Verfügung gestellt.

Die kommende Jahrestagung wird partnerschaftlich mit ICOM Griechenland organisiert und vom 12. bis 14. November 2020 in Athen stattfinden.

Kontakt

ICOM Deutschland e.V.
Geschäftsstelle
In der Halde 1
14195 Berlin

Tel.: +49 30 69504525
Fax: +49 30 69504526
Email: icom@icom-deutschland.de

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