IC Ethics lädt alle ICOM-Mitglieder zur Mitarbeit ein

Museumsfachleute, die in ihrem Arbeitsalltag ethischen Fragestellungen begegnen oder sich vor ethisch schwierige Entscheidungen gestellt sehen, finden in dem International Committee on Ethical Dilemmas (IC Ethics) eine neue Plattform für Reflexion, Erfahrungsaustausch und Lösungsansätze. Gegenwärtig entsteht ein Virtual Conference Centre, in dem Mitglieder von IC Ethics direkt mit anderen Mitgliedern dringliche ethische Aspekte der Museumsarbeit diskutieren können.

Kathrin Pabst, Präsidentin von IC Ethics, lädt alle ICOM-Mitglieder ein, sich am Gedankenaustausch und an der Diskussion zu ethischen Themen zu beteiligen – im Vordergrund stehen Wissensvermittlung, Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch über gute ethische Praxis, nicht die Beurteilung von Verhalten als richtig oder falsch.

IC Ethics wurde am 3. September 2019 in Kyoto gegründet, es ist somit eines der beiden jüngsten internationalen Komitees von ICOM.

Weitere Informationen zu Zielen und Aktivitäten sowie zu den Unterschieden zwischen IC Ethics und ETHCOM finden Sie auf der Internetseite: www.ic-ethics.museum

Bergungsmaßnahmen nach dem Brand

ICOM Deutschland und weitere Vertreter deutscher Museen und Sammlungsinstitutionen haben beschlossen und geben in einem offenen Brief bekannt, bei ihrer Unterstützung des Wiederaufbaus des Nationalmuseums in Rio die Aktivitäten auszuweiten und die Kräfte zu bündeln.

Am 2. September 2018 wurde das Nationalmuseum in Rio de Janeiro durch einen verheerenden Brand zerstört. ICOM hat durch Informations- und Koordinierungsmaßnahmen die Rettung der Artefakte sofort unterstützt. Das weltweite ICOM-Netzwerk mit seinem Disaster Risk Management Committee (DRMC) bietet in Katastropensituationen die Plattform für internationale Kooperation und Erfahrungsaustausch.

Ebenso engagieren sich in Deutschland viele staatliche und nichtstaatliche Institutionen an den Bergungs-, Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen, so auch das Auswärtige Amt in Form von technischer und finanzieller Soforthilfe.

Als Vertreter der führenden deutschen Museen und Sammlungsinstitutionen im Bereich der Sozial- und Kulturanthropologie und der Naturgeschichte sowie der beiden wichtigsten deutschen Museumsverbände ICOM Deutschland und DMB haben wir beschlossen, künftig unsere Kräfte zu bündeln und unsere Aktivitäten auszuweiten. In einem offenen Brief sagen wir unseren brasilianischen Kollegen unsere Unterstützung zu durch Expertise in den Bereichen Konservierung und Restaurierung von Artefakten, durch Bereitstellung von Sammlungsobjekten für Wanderausstellungen sowie durch Erfahrungsaustausch, Aus- und Weiterbildung. Wir laden Regierungen und Nichtregierungsorganisationen sowie Philanthropen und private Sammler ein, sich unserer Initiative anzuschließen. Wir befürworten die Aktivitäten des Auswärtigen Amtes, eine internationale Agentur zur Museumskooperation zu errichten, die zusammen mit ICOM und ICOM Deutschland den deutschen Museen ermöglicht, sich auf internationaler Ebene an den Unterstützungsmaßnahmen zu beteiligen.

Im September 2020 jährt sich die Zerstörung des Nationalmuseums in Rio de Janeiro zum zweiten Mal. Wir Vertreter der deutschen Museumsinstitutionen begrüßen die aus diesem Anlass für Oktober 2020 in Rio geplante internationale Tagung, an der wir uns mit mehreren Aktivitäten beteiligen werden.

Unterzeichneter offener Brief (pdf)

Bild der ICOM Karten-Druckmachine im UNESCO Gebäude in Paris

ICOM-Mitgliedsausweise werden oft synonym mit einer ICOM-Mitgliedschaft angesehen. Tatsächlich ist eine ICOM-Mitgliedschaft mehr als eine weiße Karte. Sie ist Ausdruck einer Mitgliedschaft in einer internationalen Organisation, die für professionelle Standards und ethische Werte steht, mit denen sich die Mitglieder identifizieren. Wer einen ICOM-Mitgliedsausweis in einem Museum vorzeigt, gibt sich als Mitglied dieser Organisation zu erkennen und bekennt sich zu deren Standards und Werten.

Die ICOM-Mitgliedsausweise werden zentral im Generalsekretariat von ICOM in Paris gedruckt. Bei über 40.000 Mitgliedern weltweit ist der Druck und Versand der weißen Karten straff organisiert und geschieht in Chargen. Daraus ergibt sich in der Regel eine Gesamtbearbeitungszeit von etwa zwölf Wochen vom Posteingang und der positiven Entscheidung über Ihren Antrag bis zum Versand des Mitgliedsausweises an Sie durch ICOM Deutschland.

Nicht immer funktioniert die weltweit einmalige ICOM-Kartendruckmaschine fehlerlos und so kann es bei dem Versand der ICOM-Mitgliedsausweise auch mal zu Verzögerungen kommen. Hier bitten wir Sie um Verständnis und Entschuldigung.

The full announcement in English can be found here.

 

ICOM, ICOM Deutschland, ICOM Sambia und das Museum der Europäischen Kulturen - Staatliche Museen zu Berlin (MEK) laden Museumsfachleute aus englischsprachigen afrikanischen Ländern ein, sich für einen einmonatigen Studienaufenthalt im Frühjahr/Sommer 2020 in Berlin zu bewerben.

Das Austauschprogramm basiert auf dem Gedanken des gemeinsamen Lernens und des professionellen Dialogs zum Nutzen aller Beteiligter. Es wurde entwickelt, um auf die beruflichen Bedürfnisse und Wünsche des/der Teilnehmers/in oder seiner/ihrer Institution in Bezug auf Konservierungs- und Aufbewahrungsmethoden einzugehen. Es ermöglicht auch einen umfassenden Wissensaustausch zwischen dem/der Teilnehmer/in und deutschen Museumsfachleuten.

Für den zweiten Teil des Programms wird ein/eine Museumsexperte/in aus Deutschland vor Ort mit einem Museum in Sambia (2021) zusammenarbeiten.

Der/Die Teilnehmer/in hat auch die Möglichkeit, an einem Ausstellungsprojekt mitzuarbeiten und neue Wege vorzuschlagen, um die im MEK ausgestellten europäischen Sammlungen aus
seiner/ihrer besonderen Perspektive zu interpretieren.

Das Programm findet im Frühjahr/Sommer 2020 in Berlin statt und deckt die Kosten für Flugtickets, Visa, Unterkunft, Tagegeld und Transport in Deutschland für die verschiedenen Besuche und Aktivitäten ab. Es wird erwartet, dass der/die erfolgreiche Kandidat/in an allen Aktivitäten teilnimmt und das gesamte Programm absolviert.

Alle Informationen zur Bewerbung finden Sie hier.

 

ICOM Schweiz bietet ein vergleichbares Programm für Museumsfachleute aus französischsprachigen afrikanischen Ländern an. Der erste Austausch fand im Juli 2019 statt. Einen Bericht finden Sie hier.

Conference proceedings WWI, cover

Museen sind die Schatzkammern des Kulturerbes, Orte der Erinnerung und der Selbstvergewisserung. Aber wessen Geschichten erzählen sie und warum? Woran wird in Museen erinnert und was wird „vergessen“?

Im November 2018, einhundert Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, veranstaltete ICOM Deutschland zusammen mit ICOM Europa anlässlich dieses Jahrestages eine internationale Konferenz in Koblenz. Zahlreiche Museumspraktiker und Wissenschaftler aus Europa und anderen Teilen der Welt befassten sich mit den Auswirkungen des Ersten Weltkrieges. Sie reflektierten die Verantwortung, die Museen bei der präzisen und authentischen Darstellung des Krieges, der Gestaltung des Gedenkens und der Bewahrung seines Vermächtnisses zukommt. Sie untersuchten komplexe Themen, darunter widersprüchliche Wahrnehmungen des Krieges, seine politischen Folgen und die Frage nach der europäischen Verantwortung. Sie plädierten für die selbstbewusste Berücksichtigung kritischer Stimmen und unterschiedlicher Perspektiven sowie dafür, die Auswirkungen von Gewalt und Dogmen auf die europäischen Gesellschaften eingehender zu erforschen.

Die Beiträge sind in einem Tagungsband (auf Englisch) zusammengeführt und stehen für die vielen Beispiele aus Museen weltweit, den teilweise divergierenden nationalen Erinnerungskulturen ihren Platz einzuräumen und gleichzeitig die Ähnlichkeit der Kriegserfahrungen in einer Form herauszuarbeiten, die den heutigen Generationen das gemeinsame Lernen über alle Grenzen hinweg möglich macht.

Editiert wurde der Tagungsband von Deborah Tout-Smith, der leitenden Kuratorin des Bereiches Home & Community in der Abteilung Society & Technology der Museen Victoria in Melbourne und Vizepräsidentin von ICOM Australien. Der Tagungsband steht zum Download auf der Open-Access-Plattform arthistoricum.net zur Verfügung.

 

Bibliographische Angaben:

Museums, Borders and European Responsibility – One Hundred Years after the First World War. Proceedings of the ICOM European conference 2018. Hrsg. von Deborah Tout-Smith. Heidelberg: arthistoricum.net 2019. 156 Seiten. Beiträge zur Museologie, Band 8. e-ISBN 978-3-947449-90-3. https://doi.org/10.11588/arthistoricum.564

Eine Druckausgabe ist in Vorbereitung und kann in Kürze bestellt werden (Publikationen).

 

Kontakt

ICOM Deutschland e.V.
Geschäftsstelle
In der Halde 1
14195 Berlin

Tel.: +49 30 69504525
Fax: +49 30 69504526
Email: icom@icom-deutschland.de

Mitgliedschaft
Email: mitgliedschaft@icom-deutschland.de
Tel.: +49 30 69504525
Telefonische Sprechzeiten: Dienstag und Donnerstag 10:00-12:00 Uhr

ICOM Deutschland Newsletter


Unser Newsletter informiert regelmäßig über Neuigkeiten rund um das Thema Kultur, Veröffentlichungen und Veranstaltungen. Ihre hier eingegebenen Daten werden lediglich zur Personalisierung des ICOM Deutschland Newsletters verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können sich jederzeit aus dem Newsletter heraus abmelden oder Ihre Einwilligung jederzeit per E-Mail an icom@icom-deutschland.de widerrufen. Weitere Informationen zum Thema Datenschutz erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Ihre Daten werden nach Beendigung des Newsletter-Empfangs innerhalb von 3 Monaten gelöscht, sofern der Löschung keine gesetzlichen Aufbewahrungspflichten entgegenstehen. Durch Absenden der von Ihnen eingegebenen Daten willigen Sie in den Newsletter-Empfang ein und bestätigen Sie die Datenschutzerklärung.

Bitte helfen Sie uns Spam zu vermeiden, und lösen Sie diese kleine Aufgabe!

captcha

* Pflichtfelder

Information

×
Image

ICOM Deutschland e. V.

ÜBER UNS

AKTUELLES

MITGLIEDSCHAFT

© 2024 ICOM Deutschland e. V.

  •  
Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.