ICOM-Mitgliedsausweise werden oft synonym mit einer ICOM-Mitgliedschaft angesehen. Tatsächlich ist eine ICOM-Mitgliedschaft mehr als eine weiße Karte. Sie ist Ausdruck einer Mitgliedschaft in einer internationalen Organisation, die für professionelle Standards und ethische Werte steht, mit denen sich die Mitglieder identifizieren. Wer einen ICOM-Mitgliedsausweis in einem Museum vorzeigt, gibt sich als Mitglied dieser Organisation zu erkennen und bekennt sich zu deren Standards und Werten.
Die ICOM-Mitgliedsausweise werden zentral im Generalsekretariat von ICOM in Paris gedruckt. Bei über 40.000 Mitgliedern weltweit ist der Druck und Versand der weißen Karten straff organisiert und geschieht in Chargen. Daraus ergibt sich in der Regel eine Gesamtbearbeitungszeit von etwa zwölf Wochen vom Posteingang und der positiven Entscheidung über Ihren Antrag bis zum Versand des Mitgliedsausweises an Sie durch ICOM Deutschland.
Nicht immer funktioniert die weltweit einmalige ICOM-Kartendruckmaschine fehlerlos und so kann es bei dem Versand der ICOM-Mitgliedsausweise auch mal zu Verzögerungen kommen. Hier bitten wir Sie um Verständnis und Entschuldigung.
The full announcement in English can be found here.
ICOM, ICOM Deutschland, ICOM Sambia und das Museum der Europäischen Kulturen - Staatliche Museen zu Berlin (MEK) laden Museumsfachleute aus englischsprachigen afrikanischen Ländern ein, sich für einen einmonatigen Studienaufenthalt im Frühjahr/Sommer 2020 in Berlin zu bewerben.
Das Austauschprogramm basiert auf dem Gedanken des gemeinsamen Lernens und des professionellen Dialogs zum Nutzen aller Beteiligter. Es wurde entwickelt, um auf die beruflichen Bedürfnisse und Wünsche des/der Teilnehmers/in oder seiner/ihrer Institution in Bezug auf Konservierungs- und Aufbewahrungsmethoden einzugehen. Es ermöglicht auch einen umfassenden Wissensaustausch zwischen dem/der Teilnehmer/in und deutschen Museumsfachleuten.
Für den zweiten Teil des Programms wird ein/eine Museumsexperte/in aus Deutschland vor Ort mit einem Museum in Sambia (2021) zusammenarbeiten.
Der/Die Teilnehmer/in hat auch die Möglichkeit, an einem Ausstellungsprojekt mitzuarbeiten und neue Wege vorzuschlagen, um die im MEK ausgestellten europäischen Sammlungen aus seiner/ihrer besonderen Perspektive zu interpretieren.
Das Programm findet im Frühjahr/Sommer 2020 in Berlin statt und deckt die Kosten für Flugtickets, Visa, Unterkunft, Tagegeld und Transport in Deutschland für die verschiedenen Besuche und Aktivitäten ab. Es wird erwartet, dass der/die erfolgreiche Kandidat/in an allen Aktivitäten teilnimmt und das gesamte Programm absolviert.
ICOM Schweiz bietet ein vergleichbares Programm für Museumsfachleute aus französischsprachigen afrikanischen Ländern an. Der erste Austausch fand im Juli 2019 statt. Einen Bericht finden Sie hier.
Museen sind die Schatzkammern des Kulturerbes, Orte der Erinnerung und der Selbstvergewisserung. Aber wessen Geschichten erzählen sie und warum? Woran wird in Museen erinnert und was wird „vergessen“?
Im November 2018, einhundert Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, veranstaltete ICOM Deutschland zusammen mit ICOM Europa anlässlich dieses Jahrestages eine internationale Konferenz in Koblenz. Zahlreiche Museumspraktiker und Wissenschaftler aus Europa und anderen Teilen der Welt befassten sich mit den Auswirkungen des Ersten Weltkrieges. Sie reflektierten die Verantwortung, die Museen bei der präzisen und authentischen Darstellung des Krieges, der Gestaltung des Gedenkens und der Bewahrung seines Vermächtnisses zukommt. Sie untersuchten komplexe Themen, darunter widersprüchliche Wahrnehmungen des Krieges, seine politischen Folgen und die Frage nach der europäischen Verantwortung. Sie plädierten für die selbstbewusste Berücksichtigung kritischer Stimmen und unterschiedlicher Perspektiven sowie dafür, die Auswirkungen von Gewalt und Dogmen auf die europäischen Gesellschaften eingehender zu erforschen.
Die Beiträge sind in einem Tagungsband (auf Englisch) zusammengeführt und stehen für die vielen Beispiele aus Museen weltweit, den teilweise divergierenden nationalen Erinnerungskulturen ihren Platz einzuräumen und gleichzeitig die Ähnlichkeit der Kriegserfahrungen in einer Form herauszuarbeiten, die den heutigen Generationen das gemeinsame Lernen über alle Grenzen hinweg möglich macht.
Editiert wurde der Tagungsband von Deborah Tout-Smith, der leitenden Kuratorin des Bereiches Home & Community in der Abteilung Society & Technology der Museen Victoria in Melbourne und Vizepräsidentin von ICOM Australien. Der Tagungsband steht zum Download auf der Open-Access-Plattform arthistoricum.net zur Verfügung.
Bibliographische Angaben:
Museums, Borders and European Responsibility – One Hundred Years after the First World War. Proceedings of the ICOM European conference 2018. Hrsg. von Deborah Tout-Smith. Heidelberg: arthistoricum.net 2019. 156 Seiten. Beiträge zur Museologie, Band 8. e-ISBN 978-3-947449-90-3. https://doi.org/10.11588/arthistoricum.564
Eine Druckausgabe ist in Vorbereitung und kann in Kürze bestellt werden (Publikationen).
ICOM Deutschland hat seinen Webauftritt runderneuert. Die Struktur ist nun viel nutzerfreundlicher und auch optisch ist die Seite ansprechender. Inhalte lassen sich jetzt leichter finden.
Bereiche wie zum Beispiel zu unseren Handlungsfeldern wurden übersichtlicher gestaltet. Abläufe wie der zur Mitgliedschaft wurden vereinfacht und klarer strukturiert. Neue Merkmale sind auch eine Pinnwand, auf der Sie Nachrichten eintragen können, von aktuellen Ausstellungen und Publikationen bis hin zu Stellenausschreibungen. In den nächsten Wochen werden wir weitere, innovative Erweiterungen umsetzen.
Möglich gemacht wird dies alles durch eine gemeinsame Entwicklung und Förderung der Firma DroidSolutions in Leipzig. Wir möchten uns an dieser Stelle für die gute Zusammenarbeit bedanken und wünschen Ihnen viel Freude mit der neuen Webseite!
Der erste Leitfaden Provenienzforschung zur Identifizierung von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut ist für Mitarbeiter von Museen, Bibliotheken und Archiven, für den Kunst- und Antiquariatshandel und auch für private Sammlungen konzipiert. Wer Zweifel an der Provenienz von Kulturgütern hat, findet im Leitfaden praktische Hinweise, Fallbeispiele sowie alle wichtigen Adressen, Quellen und Internetzugänge. Die Publikation ist in sechs Kapitel untergliedert; die thematisch vom historischen Kontext über Herangehensweisen, Planung und Methodik von Provenienzforschung bis zur Ermittlung von Erben und Anspruchsberechtigten reichen. Sie vermittelt politische, rechtliche und ethische Grundlagen und gibt Hinweise über Institutionen und Vernetzung innerhalb der Provenienzforschung.
Der Leitfaden ist ein Gemeinschaftswerk, das sechs Partner erarbeitet haben:
Arbeitskreis Provenienzforschung e.V.,
Arbeitskreis Provenienzforschung und Restitution – Bibliotheken,
Deutscher Bibliotheksverband e.V.,
Deutscher Museumsbund e.V.,
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste,
ICOM Deutschland e.V.
Die Autoren haben an der wissenschaftlichen, methodischen und praktischen Entwicklung des Feldes in den letzten Jahren entscheidenden Anteil gehabt. ICOM Deutschland ist im Herausgeberteam mit Matthias Henkel, Michael Henker und Markus Walz vertreten. Auf Anregung von ICOM Deutschland gründete sich eine erste Initiative zur Konzeption eines solchen Leitfadens, die neben ICOM Deutschland auch das österreichische und schweizerische Nationalkomitee von ICOM, den Arbeitskreis Provenienzforschung sowie den Deutschen Museumsbund umfasste. Bereits 1998 haben sich mehr als 40 Nationen in den Washingtoner Prinzipien dazu bekannt, die Identifizierung von NS-verfolgungsbedingtem Kulturgut proaktiv zu gestalten. Mit diesem Leitfaden liegt nun eine praktikable Handlungsanleitung vor. Das Buch konzentriert sich auf Kulturgutverluste in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft und wird allen, die sich mit Herkunftsforschung befassen, wichtige Ausgangs- und Ansatzpunkte bieten. Es soll gerade auch kleineren Institutionen einen unkomplizierten Zugang zur Provenienzforschung bieten, um diese als unverzichtbare Aufgabe dauerhaft in die Arbeit der Sicherung und Bewahrung des kulturellen Erbes einzuschließen.
Bibliographische Angaben:
Leitfaden Provenienzforschung. Zur Identifizierung von Kulturgut, das während der nationalsozialistischen Herrschaft verfolgungsbedingt entzogen wurde. Hrsg. vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste u.a. Magdeburg: Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, 2019. 135 Seiten. ISBN 978-3-9821420-1-2
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